Prekär im öffentlichen Auftrag – Konferenz in Duisburg

Mit Prof. Dr. Norbert Wohlfahrt (Ev. FH Bochum), Maike Finnern (stv. Vorsitzende der GEW NRW), Ute Kittel (ver.di Bundesvorstand), Dr. Antje Schrupp (Care Revolution), Prof. Dr. Helga Spindler (Universität Duisburg–Essen ), Jörg Detjen, (Vorsitzender der Kölner Ratsfraktion DIE LINKE), Dorothea Schäfer (Landesvorsitzende der GEW NRW) Roland Schäfer (Präsident des Deutschen Städte- und Gemeindebundes und 1. Vize-Präsident des Städte- und Gemeindebundes NRW) u.a.

Samstag, 07.11.2015 | 10:00 Uhr bis 16:30 Uhr

Gesamtschule Globus am Dellplatz, Duisburg
Dellplatz
47051 Duisburg

Prekär im öffentlichen Auftrag

Auch Behörden, Sozial- und Bildungseinrichtungen scheuen sich nicht, soziale und berufliche Standards zu unterlaufen. Gemeinsame Konferenz von ver.di, GEW und Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW. Im Anschluss: Bundesweites Netzwerktreffen Care Revolution.

Minijobs, Befristungen, Honorarverträge statt Festanstellungen, unfreiwillige Teilzeit, außertarifliche/niedrige Löhne und miserable Arbeitsbedingungen – lange erkämpfte und gesicherte Standards in den Beschäftigungsverhältnissen werden ständig aufgeweicht und unterboten.

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In der Logistikbranche, im Versandhandel, in der Gastronomie oder bei privaten Pflegediensten steht diese Prekarisierung mittlerweile öffentlich am Pranger. Doch auch Behörden, Sozial- und Bildungseinrichtungen, die mit öffentlichen Mitteln und im öffentlichen Auftrag handeln, scheuen sich nicht, soziale und berufliche Standards zu unterlaufen, die der Staat eigentlich schützen sollte. Sie geben den Druck an die Beschäftigten weiter, unter dem die Träger öffentlicher Daseinsvorsorge und Bildung durch die neoliberale Austrocknung der öffentlichen Haushalte geraten sind.

Diese Arbeitsfelder sind sehr kleinteilig organisiert, Honorarkräfte und Beschäftigte in ungesicherten Anstellungsverhältnissen können sich nur schwer (gewerkschaftlich) organisieren.  Teilweise jahrelang werden sie hineingezwungen in schlecht bezahlte Jobs in Schulen, in der Familienhilfe, in Migrantensprachkursen, an Volkshochschulen und Hochschulen, in verschiedensten Maßnahmen und in kommunalen Diensten.

Damit wollen wir uns auf dieser Konferenz «Prekär im öffentlichen Auftrag» auseinandersetzen. Sie wird von der Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW zusammen mit den beiden in diesen Bereichen tätigen Gewerkschaften, ver.di und GEW, organisiert.

Dieses Gebiet ist noch wenig erforscht. Für einen Tag werden kritische WissenschaftlerInnen, GewerkschafterInnen, Aktive aus  Initiativen und andere Betroffene  zusammenkommen, um diese Zustände darzustellen, zu analysieren und zu beraten, wie ihnen begegnet werden kann. Dazu kommen politische Entscheidungsträger aus den Kommunen, die ihre Sicht einbringen, aber auch die Probleme besser kennen lernen sollen.


Programm:

9:30 -10:00 Anmeldung, Kaffee

10:00 Prekär im öffentlichen Auftrag:
Warum die Beschäftigungsverhältnisse und Arbeitsbedingungen in den öffentlich finanzierten Sozial- und Bildungsdiensten so schlecht sind.

  • Prof. Dr. Norbert Wohlfahrt (Ev. FH Bochum)
  • Maike Finnern (stv. Vorsitzende der GEW NRW)
  • Ute Kittel (ver.di Bundesvorstand)
  • Dr. Antje Schrupp (Care Revolution)
  • Moderation: Prof. Dr. Helga Spindler

11:40 Pause

12:00 Slow-Datings
in mehreren Tischrunden stellen Insider*innen die Situation in ihrer Branche vor:

  • Bürgerarbeit und Programmbeschäftigung: Wolfgang Richter, Irina Vellay (Arbeitsgruppe „Der ‚workfare state‘ – Hausarbeit im öffentlichen Raum?“)
  • Integrationskurse: Georg Niedermüller, Initiative „Bildung prekär“
  • Prekäre Verhältnisse in Pflege und Gesundheit: Timo Sefz, Personalrat Uniklinikum Essen
  • Prekäre Arbeit in den Kitas: Sabine Uhlenkott, ver.di NRW
  • Arbeitsbedingungen im Schulischen Offenen Ganztag: Sybille Melanie Flint und Sandra Herbst, Betriebsrat OGS
  • Jugend- und Familienhilfe: Rodolfo Bohnenberger, Bremer Bündnis Soziale Arbeit
  • Prekäre Arbeit an Volkshochschulen und in der Erwachsenenbildung: Ruth Janßen, GEW Düsseldorf
  • Outgesourcte Reinigungs- oder Servicemitarbeiter*innen in öffentlichen Einrichtungen: Uwe Meyeringh, ver.di NRW
  • Prekäre Verhältnisse in Duisburg und Kampagne „Das muss drin sein“: Jürgen Aust, DIE LINKE Duisburg
  • Prekäre Arbeit an den Hochschulen: Dr. Susanne Achterberg

13:00 Mittagspause

14:00 Impuls von Albrecht Kieser (work watch)

14:15 Die andere Perspektive:

Was können Kommunen tun, um prekäre Arbeitsverhältnisse zu vermeiden?

  • Jörg Detjen, Vorsitzender der Kölner Ratsfraktion DIE LINKE (Initiativen für ordentliche Arbeitsverhältnisse im Sozialbereich und Reinigungsdienst)
  • Roland Schäfer, Bergkamen, Präsident des Deutschen Städte- und Gemeindebundes und 1. Vize-Präsident des Städte- und Gemeindebundes NRW
  • Moderation: Dorothea  Schäfer, Landesvorsitzende der GEW NRW

15:15 Workshops:
Was tun wir gegen prekäre Arbeitsverhältnisse in den verschiedenen Arbeitsfeldern?

  • Hochschulen: Dr. Susanne Achterberg, Uwe Meyeringh (ver.di, GEW, Initiative von Lehrbeauftragten), Moderation: Karl-Heinz Heinemann
  • Offene Ganztagsschulen: Sybille Melanie Flint und Sandra Herbst, Moderation: Norbert Müller
  • Kindertagesstätten: Sabine Uhlenkott, Moderation: Uwe Meyeringh
  • Weiterbildungsmaßnahmen / Integrationskurse: Ruth Janßen, Georg Niedermüller
  •  Pflege und Gesundheit: Barbara Fried, Timo Sefz
  • Soziale Arbeit: Rodolfo Bohnenberger, Moderation: Helga Spindler
  • Organisiert vom Netzwerk Care Revolution: Prekarität der Lebensverhältnisse und das ungelöste Problem der Care Arbeit
  • Netzwerk Care Revolution: Schnupperworkshop für Neueinsteiger*innen

16:30  Ausklang und Ende

 

 

 

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