Honorare in Bildungs- und Wissenschaftsbetrieb oft unterhalb des Mindestlohns

Unser Berliner Netzwerk „Prekäres Wissen“ hat eine Übersicht über übliche Honorare im Bildungs- und Wissenschaftsbetrieb veröffentlicht. Dazu sammelten wir über 60 typische Beispiele von Honoraren, die von Bildungsträgern und wissenschaftlichen Institutionen in den letzten Jahren gezahlt wurden. Die Initiative erhob zudem, wie viel, oft unbezahlter, tatsächlicher Arbeitsaufwand hinter den jeweiligen Aufträgen steckt und ermittelte so neben dem offiziellen Honorar den tatsächlichen Brutto-Stundenlohn der meist freiberuflich Tätigen. In über zwanzig Fällen lag dieser tatsächliche Stundelohn unter dem Mindestlohn von 8,50 €. Manche Tätigkeiten, beispielsweise Lehraufträge an Universitäten, insbesondere die Titellehre von PrivatdozentInnen, werden überhaupt nicht vergütet. Die verschiedenen aufgeführten Beispiele für Tätigkeitsbereiche und -arten stammen von Universitäten, freien Bildungsträgern, Museen, Volkshochschulen u.a.

Wir erhoffen und von der Veröffentlichung eine breite öffentliche Diskussion über die Arbeitsbedingungen von FreiberuflerInnen im Bildung- und Wissenschaftsbetrieb.

Ausführliche Informationen, Erläuterungen und Tabellen zum Vergleich bezahlter und tatsächlich geleisteter Arbeitszeit auf der entsprechenden Seite.

Werbung

Diskussion in der Schweiz: Entfristung für Post-Docs und Leistungsbeurteilung in der Wissenschaft

In der aktuellen NZZ-Campus diskutieren R. Hackler und F. Kappeler Lösungen für die Entfristung von Post-Docs. Ziel: Schaffung von Dauerstellen jenseits der Professur zur Verbesserung von Forschung und Lehre.

https://www.zgw.ethz.ch/fileadmin/ZGW/News/2015/Warum_nicht_immer_Postdoc_bleiben_.pdf

Und am 4. Juni 2015 befasst sich der Graduate Campus der Uni Zürich mit der Frage, was eigentlich Exzellenz ist und wie man diese messen kann. Von der Antwort auf diese Frage hängt ab, welche Massstäbe bei Stellenvergaben und Projektförderungen angelegt werden bzw. ob die aktuellen Kriterien überhaupt zielführend sind.

http://www.grc.uzh.ch/Jahresveranstaltung2015.html

Presseschau „Wissenschaftliches Prekariat“

Insbesondere die universitäre Jobmisere ist derzeit medial dauerpräsent (die freien Bildungsarbeiter_innen haben da weit weniger Aufmerksamkeit), insbesondere seit die GEW Reformvorschläge zum Wissenschaftszeitvertragsgesetz gemacht hat und auch die Bundesbildungsministerin von Änderungsbedarf ausgeht. Weiterlesen